Reduktion bei US Treasuries
Der Entscheid des US Supreme Court zu den Handelstarifen dürfte bald fallen. Zusammen mit ansteigenden Inflationserwartungen könnte dies Druck auf die Renditen ausüben.
Die globalen Konjunkturdaten überraschen positiv und deuten auf eine leichte zyklische Beschleunigung hin. Ob Zinssenkungen der US-Notenbank Fed, Liquiditätseinschüssen oder positiven Fiskalimpulsen – an Unterstützung mangelt es dem Aktienmarkt somit nicht. Wir bleiben optimistisch und starten Risk-on ins neue Jahr.
Text: Nicola Grass
Die Renditen von Staatsanleihen sind im Dezember fast überall angestiegen. Einen klaren Auslöser dafür gab es nicht. Die Gründe dürften aber bei den starken Konjunkturzahlen, den steigenden Inflationserwartungen und dem ausstehenden Gerichtsentscheid des US Supreme Courts zu suchen sein. Letzterer hängt wie ein Damoklesschwert über den Handelszöllen der amerikanischen Regierung. Mittlerweile preisen die Investoren bereits wieder mehrere Zinserhöhungen für 2026 ein. Dies gilt zum Beispiel mit Blick auf Australien, Kanada, Schweden oder Japan. Wir bezweifeln dieses Szenario allerdings. Die Zentralbanken werden kaum direkt einen Zinserhöhungszyklus einläuten, während die US-Fed weiterhin im Zinssenkungszyklus ist. Der aktuelle Renditeanstieg scheint uns deshalb nicht nachhaltig, und wir bleiben übergewichtet bei globalen Staatsanleihen. Bei den US-Staatsanleihen agieren wir aber aufgrund des hängigen Gerichtsentscheids etwas vorsichtiger und reduzieren dort unser Übergewicht. Unsere Favoriten bleiben Australien und die Schwellenländer (Emerging Markets, EM), die aktuell beide hohe Realrenditen aufweisen.
Bei den Aktien nehmen wir für einmal keine Veränderung vor. Pharma und Tech bleiben unsere Favoriten. Regional bleibt EM im Fokus. Das positive Umfeld für Aktien dürfte beständig sein. Die Konjunkturdaten überraschen seit einiger Zeit klar positiv. Und gleichzeitig sind die Finanzkonditionen dank Leitzinssenkungen und tiefen Kreditprämien sehr locker (Chart 1).
Zusammen mit der expansiven Fiskalpolitik dürften diese Faktoren die Unternehmensgewinne vorantreiben. Für 2026 liegen die Erwartungen in den USA bei 13%, in Europa bei 8% und in der Schweiz bei 11%. Neben Tech und Pharma ist in diesem Umfeld auch eine Belebung der bisher stagnierenden klassischen zyklischen Bereiche möglich. Allerdings: Industriewerte, Small Caps oder die Marktregion Europa überzeugen uns fundamental noch nicht vollends. Deshalb bleiben wir vorerst im breiten Markt übergewichtet.
Im alternativen Bereich nehmen wir keine Anpassung vor. Gold und Immobilien bleiben übergewichtet. Allerdings bereitet uns das Resultat der kürzlich publizierte Swisscanto CIO Survey etwas Bauchschmerzen, da Gold und CH-Immobilien ein Konsens-Call zu sein scheint. Die beiden Anlageklassen sind deshalb bei uns auf der Watchlist für mögliche Gewinnmitnahmen im neuen Jahr. Bei den Rohstoffen bleiben wir im Untergewicht; unsere Annahme tieferer Energiepreise hat sich im Dezember dank einer starken Korrektur von Erdgas bewahrheitet. Auch Katastrophenanleihen (Cat Bonds) bleiben attraktiv, obwohl nun die Risikoprämien (Spreads) deutlich zurückgekommen sind und saisonal bedingt eine eher ereignisarme Phase ansteht.
“BLOOMBERG®” and the Bloomberg indices listed herein (the “Indices”) are service marks of Bloomberg Finance L.P. and its affiliates, including Bloomberg Index Services Limited (“BISL”), the administrator of the Indices (collectively, “Bloomberg”) and have been licensed for use for certain purposes by the distributor hereof (the “Licensee”). Bloomberg is not affiliated with Licensee, and Bloomberg does not approve, endorse, review, or recommend the financial products named herein (the “Products”). Bloomberg does not guarantee the timeliness, accuracy, or completeness of any data or information relating to the Products.
Die Publikation stellt weder ein Angebot oder eine Empfehlung zum Erwerb, Halten oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder zum Bezug von Produkten oder Dienstleistungen dar, noch bildet es Grundlage für einen Vertrag oder eine Verpflichtung irgendwelcher Art. Die enthaltenen Meinungsäusserungen und Einschätzungen zu Wertpapieren und/oder Emittenten wurden nicht gemäss den Vorschriften zur Unabhängigkeit von Finanzanalysten erstellt und stellen somit Werbemitteilungen dar (und nicht unabhängige Finanzanalyse). Insbesondere unterliegen die für solche Meinungsäusserungen und Einschätzungen verantwortlichen Mitarbeiter nicht notwendigerweise Beschränkungen für den Handel mit den entsprechenden Wertpapieren und dürfen grundsätzlich eigene Geschäfte oder Geschäfte für die Bank in diesen Wertpapieren tätigen. Die Publikation wurde von der Zürcher Kantonalbank mit geschäftsüblicher Sorgfalt erstellt und kann Informationen aus sorgfältig ausgewählten Drittquellen enthalten. Die Zürcher Kantonalbank bietet keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in diesem Dokument enthaltenen Informationen und lehnt jede Haftung für Schäden ab, die sich aus der Verwendung des Dokuments oder Informationen daraus ergeben